Der Effekt von nassem Schröpfen bei Asthma im Erwachsenenalter

In Deutschland sind über 3,5 Millionen Menschen an Asthma erkrankt [2]. Asthma ist eine entzündliche Erkrankung der Atemwege, begleitet von reversibler Bronchokonstriktion und Symptomen wie Husten und Kurzatmigkeit [3].
Beim nassen Schröpfen wird die Haut zunächst leicht eingeritzt oder punktiert, sodass beim Schröpfen Blut aus den Mikroverletzungen herausgesaugt wird [4]. Die positiven Effekte von nassem Schröpfen wurden in vorherigen Studien schon bei verschiedenen Krankheiten bestätigt. Beispielsweise bei Nackenschmerzen, unteren Rückenschmerzen, Karpaltunnelsyndrom, Gürtelrose und Knie-Osteoarthritis [5-9]. 

Die vorliegende Studie ist eine kontrollierte randomisierte klinische Studie. Insgesamt haben 82 Patienten die Studie abgeschlossen. In der Interventions- und Kontrollgruppe waren jeweils 41 Patienten. Beide Gruppen erhielten ihre medikamentöse Therapie und die Interventionsgruppe erhielt zusätzlich eine Sitzung mit nassem Schröpfen an dem 17ten, 19ten oder 21sten Tag des Mondkalenders. Die Teilnehmenden erhielten zu 6 Zeitpunkten einen Fragebogen mit dem Asthma Control Test (ACT), der jeweils 5 Fragen zu ihren Asthma-Symptomen beinhaltet. Ein Fragebogen wurde vor der Intervention ausgefüllt und dann eine, zwei, vier, sechs und acht Wochen nach der Intervention. Die Ergebnisse wurden anhand der Likert-Skala angegeben, welche bei 5 (wenig Kontrolle über die Symptome) anfängt und bei 25 (komplette Kontrolle) endet [10]. 

Der Allgemeinzustand der Interventionsgruppe hat sich signifikant verbessert. In der ersten Woche lag der Wert der Likert-Skala bei 11.44 und nach 8 Wochen bei 24,24. Nach 8 Wochen hatten 97,6% der Interventionsgruppe keine Kurzatmigkeit mehr, wobei es nur ca. 30 % in der Kontrollgruppe waren. Zudem haben 56.1% der Interventionsgruppe nicht mehr ihren Inhalator benötigt, aber nur 19,5% in der Kontrollgruppe. Am Anfang hatte keiner der Patienten die komplette Kontrolle über sein Asthma und nach den 8 Wochen konnten 75,6% der Interventionsgruppe Kontrolle über ihre Symptome gewinnen. Vier Wochen nach der Intervention waren die Werte der Interventionsgruppe in 4 (Einschränkungen im Alltag, Kurzatmigkeit, Nutzen eines Inhalators, Asthma-Kontrolle) von den 5 Bereichen signifikant besser. Nur die nächtlichen Symptome haben sich erst nach Woche 8 signifikant verbessert.